Coronavirus

Masken, Impfen, Testen – das steht Österreich jetzt bevor

Die Grünen sind für eine neue FFP2-Maskenpflicht, die ÖVP und die meisten Landeschefs dagegen. Bis 23. Oktober muss jedenfalls eine Entscheidung her.

Neue Corona-Welle in Österreich – Experten empfehlen wieder die Impfung und wieder eine Maskenpflicht.
Neue Corona-Welle in Österreich – Experten empfehlen wieder die Impfung und wieder eine Maskenpflicht.
Willfried Gredler-Oxenbauer / picturedesk.com

Diese Bilder empörten Sonntag viele. Auf der Siegerparty für Alexander Van der Bellen wurden die Masken abgelegt, vor allem, als die Kameras aus waren. Auf "Puls 4" sagte Sigrid Maurer, Klubobfrau der Grünen, am selben Abend die Neueinführung der Maskenpflicht an, "wie immer angekündigt".

Wirrwarr: Gesundheitsminister Johannes Rauch war letzte Woche auf Zickzackkurs. Zunächst sagte er, die Maskenpflicht nur bei einer "Notlage" einzuführen, Samstag in der "Presse" deutete er eine Rückkehr in Supermärkten an. Er werde die Corona-Entwicklungen in den kommenden Tagen "genau analysieren", sagte Rauch am Montag. Die Corona-Verordnung gelte bis 23. Oktober. "Bis dahin ist mit einer Entscheidung zu rechnen", so das Ministerium zu "Heute".

ÖVP legt sich quer

VP legt sich quer:  Das Thema sorgt in der Koalition für dicke Luft. Die ÖVP ist gegen eine Maskenpflicht und hat ein Veto eingelegt. Auch acht der neun Landeshauptleute (bis auf Wiens Michael Ludwig) stemmen sich dagegen.

Gecko tagt: Donnerstag tagt die Gecko. Zuletzt hatte das Gremium zu mehr Eigenverantwortung aufgerufen. Menschen sollten freiwillig FFP2 in Innenräumen tragen, sich testen und impfen lassen.

"Eigenverantwortung funktioniert nicht"

Läuft nicht: "Eigenverantwortung ist schön, nur sie funktioniert halt nicht", sagt Virologe Norbert Nowotny zu "Heute". Durch steigende Infektions- und Hospitalisierungszahlen würden "moderate staatliche Maßnahmen wie Maskenpflicht" wieder notwendig werden.

Besser früher als später: Wie im Frühjahr solle die FFP2-Pflicht wieder in Öffis, Supermärkten, Banken, Post und Apotheken gelten. Maßnahmen für Schulen kämen zu spät.

"Angestellte drohen mit Kündigung"

Der Handelsverband hat sich zum Masken-Gezerre ebenfalls zu Wort gemeldet und sich dabei klar gegen eine erneute Einführung einer Maskenpflicht im Lebensmittelhandel ausgesprochen. Der Bevölkerung ist nach drei Jahren Covid-Krise mehr Freiwilligkeit und Eigenverantwortung zumutbar. Selbstverständlich können alle Kunden wie auch alle Mitarbeiter freiwillig Maske tragen, wenn sie sich damit sicherer fühlen", so Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverbandes.

Der Lebensmittelhandel kämpfe überdies seit vielen Monaten mit einem akuten und eklatanten Personalmangel. "Die Einführung einer Maskenpflicht würde bei vielen Mitarbeitenden das Fass zum Überlaufen bringen. Viele Angestellte haben bereits angekündigt, kündigen zu wollen, sollte die Maskenpflicht in den Geschäften neuerlich kommen", sagt Handelssprecher Rainer Will.

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